Was sagen Noten über ein Kind aus? Dass es gut oder schlecht ist? So nehmen wir es wahr.

Wir haben uns selbst so damit identifiziert. Doch Noten sind nur eine Bewertung einer bestimmten Leistung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt verlangt wurde.

1) Bewertung der Leistung sagt nichts über die Persönlichkeit aus

2) nicht jeder kann auf Knopfdruck leisten

3) die verlangte Leistung liegt häufig nicht im aktuellen Interessensgebiet des Kindes

Auch wenn der Verstand es versteht, fällt es uns schwer auszuhalten, wenn ein Kind nicht die gewünschten Noten bekommt.

Ich übte Druck auf mein Kind aus

Noten sagen nichts über das Kind aus. Ja, es ist leicht gesagt. Es ist auch die Wahrheit, doch seien wir mal ehrlich; wenn ein Kind schlechte Noten nach Hause bringt, oder die Lehrerin berichtet, was das Kind noch nicht kann, dann  fühlen wir Eltern uns doch als Versager. Mir war dies auch erst nicht bewusst und ich wollte meinem Kind keinen Druck machen. Bis ich hinein fühlte und merkte: „Verdammt, es fühlt sich nicht gut an. Ich habe mit meinem Kind zu wenig geübt, zu wenig motiviert u.s.w.“. Und was machte ich? Ich übte unbewusst Druck aus. Versuchte das Kind zu motivieren, zum Lernen zu ermuntern. Dadurch entstanden jedoch noch mehr Konflikte. Bis ich mich mit mir selbst bewusst auseinandersetzte. Ich stellte mir Fragen; was denke ich über die Schule/ über das Bildungssystem?

Mein Kind identifizierte sich mit Noten

Ja, das aktuelle Bildungssystem ist nicht zugunsten der Entwicklung unserer Kinder. Es ist gegen die Natur, auf  Knopfdruck zu lernen. Noch schwieriger ist es, das zu lernen was dir vorgeschrieben wird.  Und doch gehen meine Kinder in eine Regelschule. Dieses Unbehagen gegenüber der Schule fühlten auch meine Kinder. Es gab viele Tränen mein Kind hatte keine Lust zur Schule zu gehen. Die Hausaufgabensituationen waren herausfordernd, weil sich mein Kind mit den Noten identifizierte.

Ich fragte mich, was wünsche ich meinen Kindern? Dass sie Freude haben am Lernen, eine schöne Zeit mit ihren Freunden haben, sich gut fühlen so wie sie sind. Mit diesem Gefühl schickte ich sie in die Schule und stellte mir vor, wie sie Spass haben und lachen. Die Noten sind da völlig egal. Wichtig ist, dass unsere Kinder glücklich sind. Es passierte tatsächlich, dass nach einigen Monaten das Elterngespräch anders verlief. Es wurde berichtet, dass sich das Kind aktiv am Unterricht beteilige und Freude in der Schule habe. Obwohl die Noten nicht viel besser waren, änderte sich die Grundstimmung, weil der Druck weg viel.

Welche Berufe gibt es in 20 Jahren?

Wenn ich sage: Noten sind nicht wichtig, wir müssen den Kindern keinen Druck machen.
Dann antworten viele: „Wie egal? Sie müssen doch ein guten Abschluss haben, um beruflich weiter zu kommen.“ Ehrlich gesagt; wissen wir, welche Berufe es in 20 Jahren gibt? In den letzten 20 Jahren hat sich so viel verändert. Es gibt immer mehr neue Berufe die zur Zeit gefragt sind. Zum Beispiel im Online- oder Coachingbereich, den wir vor zehn Jahren nicht kannten. Genauso werden viele handwerkliche Arbeitsplätze durch Roboter und Maschinen ersetzt, die früher zu wichtigen Berufen zählten.

Was spielen Noten für eine Rolle?

Wir brauchen Kinder, die sich nicht an die Noten anpassen und sich mit ihnen identifizieren. Wir brauchen Kinder, die an sich glauben, egal wie sie durch Noten bewertet werden. Wir brauchen Kinder, die mutig sind, die die Welt verändern. Kinder, die das alte System sprengen und Neues wagen. Was spielen Noten dabei für eine Rolle? Außerdem: nur durch Scheitern und immer wieder aufstehen, kommen wir zum Erfolg.

Wie können wir unsere Kinder dabei stärken?
Indem wir Eltern, Lehrer, Erzieher und uns selbst stärken. Uns erlauben, unseren Gefühlen zu vertrauen und danach zu handeln. Indem wir uns erlauben, Fehler zu machen und zu ihnen stehen.
Indem wir uns selbst lieben.

So werden wir unser Kind auf dem Weg zu einer starken Persönlichkeit begleiten, egal welche Schule das Kind besucht.

Helena Jakovlev hat selbst einen Blog und zwei Kinder. Sie möchte mit ihrer Website vertrauensweg.de Inspiration für Mütter sein. Ihr findet sie auch auf Facebook und Instagram unter „Vertrauensweg“

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