Geschichten, die man nicht vergisst?! Welche Geschichten hast Du nicht vergessen?

Es sind die Geschichten am Lagerfeuer, erzählt in feierlicher Atmosphäre. Es sind die Geschichten die Geheimnisse vermuten lassen.

In alter Zeit, als wir noch in Stammesgemeinschaften lebten, waren diese Geschichten das Wissen welches den Stammesmitgliedern vermittelt wurde.

Maria und Mario Montessori entwickelten solche Geschichten für Mario´s Kinder.

Nach dem Motto“ Gib den Kindern, die ganze Welt“, geben die kosmischen Geschichten von Maria und Mario Montessori einen Überblick über ein ganzes großes Thema.Maria Montessori`s Erkenntnis:

Das Kind ist befriedigt, wenn es das universale Zentrum seiner selbst und aller Dinge entdeckt hat.“

Die erste große Erzählung widmet sich der Entstehung der Erde. Von der großen Geschichte ausgehend, werden die physikalische Vorgänge beim Entstehungsprozess der Erde, durch Versuche erklärt.Sie beginnt “ Zu allen Zeiten haben  die Menschen von Gott gewusst. Sie konnten Ihn fühlen, auch wenn sie ihn nicht sehen konnten, und in verschiedenen Sprachen fragten sie schon immer danach, wer er sei und wo man ihn finden könne.( Ela Eckert, Kosmische Erzählungen in der Montessoripädagogik)Die Sehnsucht danach zu erfahren,wie alles begonnen hat, woher wir kommen, ist wohl in jedem Menschen angelegt, als einen natürliche Neugierde.

Das besondere beim Erzählen dieser Geschichten ist auch die Atmosphäre, die der Erzähler/in schafft. Es geht nicht nur um die Fakten es geht auch um das Wunder, den Zauber des Anfangs.

Das Erzählen von Geschichten durfte ich schon mit 16 Jahren lernen, als ich Mitarbeiterin in der Kinderkirche war.Unser damaliger Pfarrer hat uns eindrücklich angeleitet und dargestellt wie eine Geschichte wirkt, wenn sie mit Enthusiasmus erzählt wird. Wie erkenne ich den Kern der Geschichte und vorauf lege ich den Fokus. Dieses Wissen und die Erfahrung in jungen Jahren haben mich geprägt.

Bis heute liebe ich diese Methode der Wissensvermittlung durch das Erzählen von Geschichten.

Lange Zeit waren die kosmischen Geschichten in den Ausbildungen der Montessoripädagogik in Deutschland unbekannt bis nicht existent.

Warum? Darüber gibt es unterschiedliche Vermutungen. Ein Vorurteil den Geschichten gegenüber begegnet auch mir immer wieder: kosmisch wird von manchen Menschen als Esoterische interpretiert und sofort in eine Schublade von „Geht gar nicht“ bzw. nicht akzeptable, abgelegt.

Maria Montessoris Absicht war jedoch, den Kindern die Zusammenhänge des eigenen Seins und der Welt, die uns umgibt, einschließlich, des Universum deutlich zu machen.

den jungen Menschen ihre Stellung im Kosmos und in der Evolution des Lebens aufzuzeigen, und dadurch ihren Respekt und ihre Ehrfurcht vor den Gesetzen der Schöpfung zu stärken.“¹

 „den Keim für die Wissenschaft zu legen. Einzelheiten zu lehren bedeutet Verwirrung zu stiften. Die Beziehung unter den Dingen herzustellen, bedeutet Erkenntnisse vermitteln.“ ² 

Ich lernte die kosmischen Geschichten durch Claus-Dieter Kaul während meiner Ausbildung in seinem Diplomkurs für ganzheitliches Lernen auf Basis der Montessoripädagogik kennen.

Im Vorwort des Kursbuches zu den kosmischen Geschichten schriebt Claus Dieter Kaul:

Dabei ist von größter Bedeutung, dass sie meine Liebe zum Kosmos und zum Schöpfungsplan spüren können und sich sicher sein können, dass ich ihnen nicht etwas beibringen möchte, das sie auswendig lernen sollen. Sie wollen von uns Erwachsenen in Kontakt gebracht werden mit den Dingen und sich danach in ihrer persönlichen Weise und nach individuellen Entwicklungsniveau damit weiter beschäftigen. „³

Mit „sie“ sind natürlich die Schüler/Schülerinnen, bzw. Zuhörer gemeint.

Genau so durfte ich die kosmischen Geschichten erleben und war sofort fasziniert.

Immer wieder, wenn ich mich vorbereite auf die erste Erzählung „Gott der keinen Hände“ hat, steigt dieses Gefühl von Freude und Ehrfurcht über unsere Schöpfung und die so wohl gestalteten Zusammenhänge in mir auf.

Manchmal geht die Geschichte so sehr mit mir durch das ich Antworten auf Fragen gebe, die mich selbst erstaunen.

Physikalische Gesetze sind dann nicht mehr etwas was ich hinterfrage Als Schülerin habe ich dies immer getan. Ich konnte die Logik hinter den Gesetzen nicht erkennen da mir die Zusammenhänge fehlten.

Wahrscheinlich bin ich auch deshalb von dieser Methode des Erzählens so begeistert, weil es mir entspricht, die Welt durch Geschichten zu erkennen.

Mein neuestes Projekt mit Schülern hieß deshalb auch Geschichte in Geschichten.Wie können wir uns die Geschichte am besten einprägen?

Die Lebensgeschichten und Lebensläufe meiner Vorfahren sind unmittelbar mit der Geschichte Deutschland verknüpft. Da wurden mir Sonntags nach dem Kaffeetrinken bei der Großmutter, die jungendfreien Geschichten der Vorfahren erzählt. Die Anderen wurden dann ohne mich geteilt.Nie werde ich diese Geschichten vergessen.

In meinem Projekt habe ich nun versucht die Schüler und Schülerinnen anzustiften nach den Geschichten ihrer Familie zu suchen.Auch meinen Geschichten habe ich mit den Kindern geteilt, in der Hoffnung ein Stück Erfahrung auf diese Weise weiterzugeben.

Schon einige Zeit hatte ich diesen Beitrag im Kopf, doch der Titel fehlte. Schließlich half mir meine Tochter mit einer Geschichte auf die Sprünge. 

Wer nun Lust auf die kosmischen Erzählungen hat, für den folgende  hier Bücher und Links:

Zitate:

¹ (Ela Eckert „Maria und Mario Montessoris kosmische Erziehung, Klinghardt-Verlag

² (Maria Montessori, „Kosmische Erziehung“ S. 125ff. Herder-Verlag)

³Claus -Dieter Kaul Handbuch für einen ganzheitlichen Weg zur kosmischen Erziehung Band 1

1.Auflage 2005 Seite 4

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